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Alexandra Kaufmann (Foto: Volker Arnold)

Knappe Niederlage in Weil

Mehr als dreieinhalb Stunden Wechselbad der Gefühle. Erst liegen die Tischtennis-Frauen der SV Böblingen beim ESV Weil am Rhein 1:4 hinten, dann holen sie auf zum 4:4 um am Ende doch noch mit 4:6 zu verlieren. Damit ist die SVB auch nach dem dritten Bundesliga-Spieltag noch ohne Pluspunkt.

Schlechter hätte die Partie für Böblingen nicht beginnen können. Dass Yoshida/Alexandra Kaufmann ihr Doppel verlieren würden musste man aus Böblinger Sicht einkalkulieren, die Niederlage von Gotsch/Annett Kaufmann kam hingegen gänzlich unerwartet. Im ersten Einzel knüpfte Annett Kaufmann an ihre zuletzt herausragenden Leistungen an und machte enormen Druck gegen Olympia-Teilnehmerin Polina Trifonova. Nur der zweite Satz ging an Trifonova, Annett Kaufmann triumphierte mit 11:7 im vierten Satz. 2:0 nach Sätzen lag Qianhong Gotsch gegen Weils Nummer zwei Ievgenia Sozoniuk in Front. Alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Doch Sozoniuk glich zum 2:2 aus. 5:7 lag Qianhong Gotsch im fünften Satz hinten, nach einem Böblinger Timeout folgte das 7:7. Doch dann konnte „Hongi“ ein 8:11 gegen die Weilerin nicht vermeiden. Nach ihrer langen Pause fehlte Böblingens Nummer eins noch ein kleines Quäntchen zum Erfolg. 3:1 für Weil zur Pause, das hatte sich die SVB anders vorgestellt.
Dann verlor Alexandra Kaufmann gegen Weils kroatisches Talent Hana Arapovic, schon 4:1 für Weil am Rhein. Mitsuki Yoshida kämpfte sich nach einer 2:11-Klatsche im ersten Satz zurück ins Spiel gegen Vivien Scholz. 12:10 im fünften Satz für Böblingens Japanerin nach Verwandlung ihres fünften Matchballs. Dann das Spitzeneinzel zwischen Polina Trifonova und Qianhong Gotsch. Erneut eine schnelle 2:0-Satzführung für Hongi, doch wieder folgte das 2:2. Im fünften Satz erlebten dann die 75 Zuschauer eine nervenstarke Qianhong Gotsch, die sich auch von sechs Punkten in Serie ihrer Gegnerin nicht beirren ließ und mit 11:7 gewann. In der Zwischenzeit hatte Wirbelwind Annett Kaufmann schon längst wieder zugeschlagen und Ievgenia Sozoniuk deutlich in die Schranken gewiesen. Am Sonntagabend war Böblingens 15-Jährige auch in „Aktuell“ des SWR-Fernsehens präsent.
4:4 der Spielstand, das sah schon wieder besser aus für Böblingen. Doch dann konnte Mitsuki Yoshida nicht nachlegen und verlor glatt gegen die 16-Jährige Hana Arapovic. Nun hing alles von Alexandra Kaufmann ab. Bis dato hatte sie noch nie ein Bundesligaspiel gewonnen, gegen Vivien Scholz holte sie sich die Sätze eins und zwei jeweils mit 11:9. Bahnte sich da etwas an? Doch der dritte ging an die Weilerin, der vierte auch. Auch im fünften Satz konnte Alexandra Kaufmann ihr hohes Anfangs-Niveau nicht halten. 6:4 der Endstand für den ESV Weil. SVB-Trainer Volker Ziegler nahm die Niederlage nach außen gelassen hin: „Ein sehr spannendes Spiel von zwei tollen Mannschaften, die Spaß am Spielen und am Kämpfen hatten. Nach einem wenig optimalen Start für uns durften wir am Ende noch an einem Punktgewinn schnuppern. Doch der Sieg für Weil geht vollkommen in Ordnung.“
Die Ergebnisse (Weil zuerst genannt): Trifonova/Sozoniuk – Yoshida/Alexandra Kaufmann 3:1, Arapovic/Scholz – Gotsch/Annett Kaufmann 3:1, Trifonova – Annett Kaufmann 1:3, Sozoniuk – Gotsch 3:2, Arapovic – Alexandra Kaufmann 3:0, Scholz – Yoshida 2:3, Trifonova – Gotsch 2:3, Sozoniuk – Annett Kaufmann 0:3, Arapovic – Yoshida 3:0, Scholz – Alexandra Kaufmann 3:2.