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Mitsuki Yoshida (Foto: Volker Arnold)

Gelungener Saisonstart in Weil am Rhein

Gelungener Saisonauftakt für die SV Böblingen in der Tischtennis-Bundesliga. Vor den nur 40 erlaubten Zuschauern gewann die SVB beim Aufsteiger ESV Weil mit 5:3.

Doppel werden wegen Corona in den Bundesspielklassen nicht mehr ausgetragen, also ging es in Weil am Rhein gleich los mit den Einzeln. Mitsuki Yoshida verlor die Sätze eins und vier hauchdünn gegen Ievgenia Sozoniuk. Das gab den Ausschlag für die Weilerin. Qianhong Gotsch war gegen Polina Trifonova im zweiten Satz in Gefahr. Ansonsten zeigte Böblingens Ikone wie gewohnt ihre Klasse, besonders gegen Satzende. Alexandra Kaufmann war dann ohne echte Chance gegen Izabela Lupulesku, die serbische Meisterin.

Dann ein verblüffender Auftritt von Schwester Annett Kaufmann, seit der Vorwoche Europas beste 14-Jährige. Die junge SVB-Spielerin spielte Katz und Maus mit Sophia Klee, zuletzt immerhin Vierte bei der europäischen U18-Rangliste. 11:5, 11:7, 11:4 für die Böblingerin, die ein wahres Tischtennis-Feuerwerk abbrannte. 2:2 zur Pause, die es auch in Corona-Zeiten gibt.

Dann folgten zwei ganz enge Fünfsatz-Partien am Spitzenpaarkreuz. Qianhong Gotsch hatte es in der ukrainischen Meisterin Ievgenia Sozoniuk mit einer deutlich stärkeren Gegnerin zu tun als im ersten Einzel. Die Weilerin, mit kurzen Noppen auf beiden Schlägerseiten, ging mit 2:1-Sätzen in Führung, „Hongi“ glich aus. 5:2 der Vorsprung der Böblingerin beim Seitenwechsel im fünften Satz. Mit einer wohldosierten Mischung aus Abwehr und Angriff ließ sich Hongi diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und triumphierte mit 11:6. Mitsuki Yoshida brauchte zwei Sätze, um gegen Polina Trifonova ins Spiel zu finden. Im fünften lag sie schnell 0:3 hinten, Auszeit Böblingen. Coach Volker Ziegler muss die richtige Ansprache gefunden haben, Yoshida konnte zum 4:4 ausgleichen und dann den Satz drehen. 11:6 für Böblingens Japanerin und 4:2-Führung für die SV Böblingen, ein Unentschieden war sicher.

Doch die SVB wollte mehr. Annett Kaufmann kam als Nächste und bot wieder eine glanzvolle Leistung. 2:1 die Führung für die Böblingerin gegen Izabela Lupulesku, alle Sätze gingen in die Verlängerung. Im vierten Satz ein schnelles 7:2 für Böblingens kleines Juwel. Die Serbin holte auf 9:9 auf, doch Annett Kaufmann war unbeeindruckt. 11:9 für Annett und damit Sieg für Böblingen. Alexandra Kaufmann verlor im Anschluss gegen Sophia Klee, aber darauf kam es jetzt nicht mehr an. 5:3 für die SVB.
„Es war ein großer Kampf, ein Spiel auf Augenhöhe. Alle unsere fünf Siege waren umkämpft, es war kein leichter dabei. Annetts zwei Zähler sind schon eine Hausnummer. Die Stimmung in der kleinen Halle war gut, Weil ist zweifellos eine Bereicherung für die Liga“, fasste Böblingens Trainer Volker Ziegler zusammen.

Die Ergebnisse (Weil zuerst genannt): Sozoniuk – Yoshida 3:1, Trifonova – Gotsch 0:3, Lupulesku – Alexandra Kaufmann 3:0, Klee – Annett Kaufmann 0:3, Sozoniuk – Gotsch 2:3, Trifonova – Yoshida 2:3, Lupulesku – Annett Kaufmann 1:3, Klee – Alexandra Kaufmann 3:1.

Die für das Wochenende angesetzten beiden Bundesliga-Heimspiele von Meister TTC Berlin Eastside gegen Kolbermoor und Bingen wurden auf Veranlassung des Heimvereins abgesetzt. Berlin wollte seinen Gästen die Anreise in ein Risikogebiet nicht zumuten. Bleibt abzuwarten, wie es mit Tischtennis und Corona weitergeht. Die Partie SV Böblingen gegen TTG Bingen am kommenden Sonntag jedenfalls findet aus heutiger Sicht statt. Beide Vereine sind gewillt anzutreten.