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Qianhong Gotsch (Foto: Volker Arnold)

Im Osten nichts zu holen

Mit leeren Händen kehrten die Tischtennis-Frauen der SV Böblingen von ihrer Reise nach Ostdeutschland zurück. Nach ihrem 1:6 im Keller-Duell beim SV Schott Jena und einem weiteren 1:6 bei Meister TTC Berlin Eastside ist die SVB jetzt neues Bundesliga-Schlusslicht. Zwei Saisonpartien stehen noch aus. Um den Abstieg zu vermeiden, muss da gepunktet werden.

Bei Jena spielte zum ersten Mal in dieser Saison die Japanerin Haruna Sugita mit, bei der SVB kam Katrin Quarg für Alexandra Kaufmann zum Einsatz. Die Niederlage von Gotsch/Quarg im Doppel war seitens der SVB einkalkuliert. Die Hoffnung ruhte auf Kaufmann/Avameri gegen Sugita/Harac. Die beiden Böblingerinnen gewannen den ersten Satz, unterlagen im zweiten und dritten allerdings knapp. Genauso im vierten. 2:0 für Jena nach den Doppeln, das verhieß aus Böblinger Sicht nichts Gutes.
Im Einzel bot Annett Kaufmann wie gewohnt Hochgeschwindigkeits-Tischtennis und bezwang Haruna Sugita, zweimal knapp, einmal klar. Sugita war letzte Saison maßgeblich für den Aufstieg Jenas in die 1. Liga verantwortlich. Qianhong Gotsch versuchte vergebens, sich auf das Spiel des Jenaer Nachwuchstalents Koharu Itagaki zu fokussieren. Somit 3:1 für SV Schott Jena zur Pause.
Danach ging es weiter mit dem Match Ece Harac gegen Katrin Quarg. Mit deutlichem Ausgang für Jenas türkische Nummer drei. Böblingens Airi Avameri mühte sich gegen Valerija Mühlbach. Zunächst vergebens, doch ab dem dritten Satz übernahm Avameri das Kommando. Im fünften war allerdings wieder Mühlbach am Zuge. 5:1 für Jena.
Dann das Spitzeneinzel Haruna Sugita gegen Qianhong Gotsch. Auch hier gelang es „Hongi“ nicht, den Kopf gänzlich frei zu bekommen. Zwar kämpfte die Böblinger Ikone wie eine Löwin, unterlag aber 13:15 schon im dritten Satz. „Wir brauchen noch Zeit, um den Tod unseres Managers Frank Tartsch zu verarbeiten. Trotzdem haben wir gekämpft wie immer, leider heute aber auch Pech gehabt. Das 1:6 hört sich klar an. Aber wenn man sich die Sätze anschaut, waren doch auch einige knappe dabei“, meinte SVB-Spielerin Qianhong Gotsch zum Samstagsspiel.
Die Ergebnisse (Jena zuerst genannt): Sugita/Harac – Kaufmann/Avameri 3:1, Shi/Mühlbach – Gotsch/Quarg 3:0, Sugita – Kaufmann 0:3, Itagaki – Gotsch 3:0, Harac – Quarg 3:0, Mühlbach – Avameri 3:2, Sugita – Gotsch 3:0.
Am Sonntag gastierte die SVB dann beim Serienmeister TTC Berlin Eastside am Anton-Saefkow-Platz. Gotsch/Quarg standen beim 8:5 kurz vor einem Satzerfolg gegen Mühlbach/Li-Kath. Kaufmann/Avameri wehrten sich tapfer gegen das Berliner Paradedoppel. Trotzdem 2:0 für die Hausherrinnen. Im ersten Einzel machte Annett Kaufmann ein Riesenspiel gegen Nationalmannschafts-Kollegin Shan Xiaona, die in der Weltrangliste 36 Plätze vor der Böblingerin steht. Im schon entscheidenden vierten Satz legte Annett Kaufmann ein rasantes 6:0 vor und brachte ihn mit 11:7 auch sicher nach Hause. „Hongi“ war derweil chancenlos gegen Nina Mittelham, die Nummer 18 der Welt. 1:3-Rückstand für die Sportvereinigung zur Pause, wie am Vortag.
Danach verlor Katrin Quarg gegen Berlins Kathrin Mühlbach. Airi Avameri kam mit Defensiv-Spezialistin Ran Li-Kath auch nicht zurecht, deshalb schnell 5:1 für Berlin. Qianhong Gotsch hatte es danach mit Penholder-Spielerin Shan Xiaona zu tun, alles andere als ihre Lieblings-Gegnerin. Trotzdem entwickelte sich ein Klasse-Match. Mit vier umkämpfen Sätzen, einen davon für die Böblingerin. Qianhong Gotsch über den Sonntag: „Ein Spielverlauf wie gestern, nur dass meine Form heute etwas stabiler war. Annett hat super gespielt. Wir haben am Wochenende unter schwierigen Begleitumständen alles gegeben, aber leider hat es nicht gereicht.“
Die Ergebnisse (Berlin zuerst genannt): Shan/Mittelham – Kaufmann/Avameri 3:0, Mühlbach/Li-Kath – Gotsch/Quarg 3:0, Shan – Kaufmann 1:3, Mittelham – Gotsch 3:0, Mühlbach – Quarg 3:0, Li-Kath – Avameri 3:0, Shan – Gotsch 3:1.