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Annett Kaufmann (Foto: Volker Arnold)

Keine Chance gegen Kolbermoor

Mit den bayerischen Vereinen kann es die SV Böblingen scheinbar nicht so. Eine Woche nach ihrem 2:6 gegen Schwabhausen unterlagen die Tischtennis-Frauen der SVB gegen Bundesliga-Mitfavorit SV DJK Kolbermoor ebenfalls mit 2:6.

Für die Böblinger hieß es gestern auch Abschied nehmen vom Tischtenniszentrum wie man es bisher kennt. Der Klubraum wird verschwinden, Xu’s Tischtennis-Shop ist bereits in den Silberweg 18 umgezogen. Ein neuer Kindergarten wird integriert werden, der das TTZ enorm aufwerten wird. So zumindest die Einschätzung von SVB-Präsident Jochen Reisch.
Doch nun zum Spiel. Selbstverständlich unter Corona-Auflagen, ohne Zuschauer, in diesmal leicht temperierter Halle. Qianhong Gotsch verlor den episch langen ersten Satz mit 14:16 gegen eine gut aufschlagende Wan Yuan aus Kolbermoor. Im zweiten Satz glänzte Gotsch dann mit exzellenten Vorhand-Attacken. Der dritte war verrückt. 7:3 lag die Böblingerin vorne, dann 7:10 hinten. „Was mach ich denn da?“ rief sich „Hongi“ zur Ordnung. Es half, mit 13:11 gewann sie doch noch. Im vierten dann die SVB-Spielerin mit vielen Schnitt-Varianten und einem überlegenen 11:6. Vor allem im ersten Satz spielte Mitsuki Yoshida eine gute Rückhand und hielt mit der dreifachen deutschen Meisterin Kristin Lang mit. Dann musste sie sich allerdings der großen Klasse von Kolbermoors Nummer eins beugen. Annett Kaufmann lag im Duell der Linkshänderinnen gegen Anastasia Bondareva 0:2 nach Sätzen hinten, holte dann aber bravourös zum 2:2 auf. Im fünften Satz verschlief die Böblingerin mit 0:5 den Beginn. Annett Kaufmann ließ sich jedoch nicht entmutigen, startete eine Aufholjagd, die jedoch mit 9:11 kein glückliches Ende fand. „Das war schade. Aber das gehört zum Lernen dazu, so etwas kann immer wieder passieren. Keiner hier wird deswegen Annett einen Vorwurf machen,“ relativierte SVB-Manager Frank Tartsch. Alexandra Kaufmann traf herausragend mit der Rückhand und holte sich mit 11:9 den ersten Satz gegen Svetlana Ganina. Dann riss jedoch Alexandras Erfolgsfaden. Svetlana Ganina ging selten in die Offensive, wartete geduldig auf Fehler der Böblingerin, mit Erfolg. 1:3 zur Pause, die diesmal fünf Minuten dauerte.
Die Abwehr von Qianhong Gotsch war zu Beginn gegen Kristin Lang fester als im letzten Vergleich mit der Kolbermoorerin. Trotzdem 11:9 für Kristin Lang, die wieder mächtig Betrieb machte. In der Folgezeit variierte Kristin Lang clever zwischen knallharten Schlägen und gefühlvollen Spins. Qianhong Gotsch konnte nichts entgegensetzen. Mitsuki Yoshida war meistens einen Schritt zu spät dran und schaffte auch gegen Wan Yuan keinen Satzgewinn. Kolbermoors Nationalspielerin war zu stark. 1:5 der Spielstand und somit die frühe Entscheidung zugunsten des Favoriten.
Annett Kaufmann zog gegen Svetlana Ganina konsequent und mit Erfolg ihr Angriffsspiel durch. Sehenswert vor allem die diagonale Vorhand der 14-Jährigen Böblingerin. Schwester Alexandra begann wie die Feuerwehr gegen Anastasia Bondareva. Gleich 7:1 für die SVB-Spielerin, hauptsächlich dank ihrer starken Rückhand. 11:9 im ersten Satz dann, wie zuvor gegen Ganina. Doch dann übernahm Bondareva das Kommando, wenn auch ihr 15:13 im vierten Satz am seidenen Faden hing. 6:2 für Kolbermoor somit der Endstand. „Der Sieg für die Gäste ist verdient, aber etwas zu hoch ausgefallen. Annett und Alex haben trotz allem gut gespielt,“ kommentierte SVB-Coach Sönke Geil wie immer kurz und prägnant.
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Gotsch – Wan 3:1, Yoshida – Lang 0:3, Annett Kaufmann – Bondareva 2:3, Alexandra Kaufmann – Ganina 1:3, Gotsch – Lang 0:3, Yoshida – Wan 0:3, Annett Kaufmann – Ganina 3:0, Alexandra Kaufmann – Bondareva 1:3.