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Rosalia Behringer (Foto: Volker Arnold)

Rosi holt den Ehrenpunkt

300 Zuschauer begeistert, die Parkplätze überfüllt. Das war Bundesliga-Tischtennis in Mönsheim im Enzkreis anlässlich des 50-Jährigen Jubiläums der dortigen SpVgg. Die SV Böblingen verlor ihr „Heimspiel“ gegen den deutschen Meister TTC Berlin Eastside mit 1:6.

Bei der SV Böblingen war Xu Yanhua nur als Betreuerin dabei, Annett Kaufmann fehlte wegen einer Zehenentzündung. Böblingens Coach Sönke Geil entschied sich für neue Doppel. Hatte aber Pech beim Aufstellungspoker. Qianhong Gotsch spielte erstmals diese Saison mit Mitsuki Yoshida als vermeintliches Spitzendoppel. Beide trafen aber auf die glänzend disponierten Shan/Mittelham und waren chancenlos. Rosalia Stähr und Alexandra Kaufmann spielten gut mit und zwangen Ekholm/Mühlbach schon im zweiten Satz zu einer Auszeit. Dieser Satz ging wie der erste an die Berlinerinnen. Dafür holten die SVB-Spielerinnen nach einer großartigen Leistung Satz drei mit 11:7. Im vierten Satz allerdings ein schnelles 0:5 für Berlin und am Ende ein 3:11.

Im ersten Einzel ging Qianhong Gotsch gegen Nina Mittelham mit 9:7 in Führung. Doch dann hieß es 10:12, weil die Berliner Nationalspielerin selbst die flachen Bälle knallhart verwandelte. Auch der zweite Satz war hochspannend für die Zuschauer. „Hongi“ brachte viele eigentlich unhaltbare Bälle zurück, aber Mittelham war gnadenlos effektiv. 9:11 im dritten Satz, auch weil die Böblingerin dreimal mit der Vorhand verschoss. Es war Hongis erste Saisonniederlage. Mitsuki Yoshida wehrte sich nach Kräften gegen Europameisterin Shan Xiaona. Der dritte Satz war noch ihr bester, aber Shan behielt mit 11:8 auch hier das bessere Ende für sich. 0:4 der Spielstand zur Pause.

Die Partie zwischen Rosalia Stähr und Kathrin Mühlbach wogte hin und her. Bis zum 8:8 im fünften Satz. Dann kam das Time-out Böblingen. Es hatte durchschlagenden Erfolg, denn Rosalia Stähr machte die drei folgenden Punkte zum entscheidenden 11:8. Die Böblinger Abwehrspielerin ging oft in den Angriff und sparte auch nicht mit gelungenen Topspins. Es war der Böblinger Ehrenpunkt, wie sich noch herausstellen sollte. Denn Alexandra Kaufmann konnte gegen Matilda Ekholm erwartungsgemäß nicht nachlegen. Wenn auch ihr knappes 11:13 im dritten Satz gegen die vielfache schwedische Meisterin aller Ehren wert war. Dann das Topduell, Qianhong Gotsch gegen Angstgegnerin Shan Xiaona. Vor sechs Wochen im Pokal hatte sich Shan klar durchgesetzt. Dieses Mal war es lange Zeit eine enge Kiste und eine Attraktion für die Zuschauer. Hongis Abwehr war fest wie eh und je und auch im Angriff zeigte sie sich verbessert. Es ging allerdings jetzt gegen eine der Besten Europas. Nicht weniger als sechsmal hatte Shan im vierten Satz Matchbälle. Qianhong Gotsch wehrte sie alle ab und holte sich den Satz noch mit 16:14. Natürlich unter tosendem Applaus der Mönsheimer. Merkwürdig dann der fünfte Satz. Die Böblingerin führte zwar noch mit 1:0, war dann aber beim 2:11 mit ihren Kräften am Ende. „Shan hat ihre Taktik umgestellt, damit kam ich nicht zurecht“, so Böblingens Nummer eins entschuldigend.

Die Mönsheimer Tischtennis-Abteilung präsentierte sich als guter Gastgeber mit viel Liebe fürs Detail. Viel Lob gab es von SVB-Manager Frank Tartsch: „Die Mönsheimer haben sich viel Mühe gegeben und waren sehr engagiert. Und ich glaube, auch die Zuschauer kamen vor allem bei der Partie Qianhong Gotsch gegen Shan voll auf ihre Kosten“.

Die Ergebnisse (Böblingen zuerst genannt): Gotsch/Yoshida – Shan/Mittelham 0:3, Stähr/Alexandra Kaufmann – Ekholm/Mühlbach 1:3, Gotsch – Mittelham 0:3, Yoshida – Shan 0:3, Stähr – Mühlbach 3:2, Alexandra Kaufmann – Ekholm 0:3, Gotsch – Shan 2:3.