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Yanhua Xu, Rosalia Behringer, Annett und Alexandra Kaufmann, Mitsuki Yoshida, Qianhong Gotsch (v.l.n.r., Foto: Volker Arnold)

Play-offs geschafft

Nach dem dritten Spieltag stand die SV Böblingen an der Tabellenspitze der Tischtennis-Bundesliga. Dann hat sie neun Partien in Folge nicht gewonnen. Trotzdem reicht das jetzt für die Play-off-Spiele um die deutsche Meisterschaft. Für den Sechsten und damit Vorletzten heißt der Play-off-Gegner wie schon am Sonntag TSV Langstadt. Los geht es bereits kommenden Donnerstag.

Drei Stunden und drei Minuten mühte sich die SV Böblingen am Samstag ohne Qianhong Gotsch gegen einen TSV Schwabhausen nahezu in Bestbesetzung, heraus kam eine 1:7-Niederlage. SVB-Trainer Volker Ziegler: „Das Ergebnis ist deutlich. Wenn man die Satzergebnisse anschaut, sieht man, wie eng es war. Aber wenn man immer zwei Punkte weniger hat, dann war der Gegner besser. Gratulation an Schwabhausen.“ Eine Ausnahme verschwieg Volker Ziegler allerdings. Mitsuki Yoshida verwandelte eine feine Vorhand zum 13:11 im fünften Satz gegen Mateja Jeger. Es war der Böblinger Ehrenpunkt. Zu Beginn war Jeger druckvoller, doch irgendwie kämpfte sich Böblingens Japanerin in den fünften Satz. 5:0 führte sie bereits beim Seitenwechsel, machte es aber nochmals spannend, sorgte dann aber für ein Happy-End. Auch in ihrer ersten Partie machte Mitsuki Yoshida von sich reden. Sie hatte die Bundesliga-Beste Sabine Winter am Rande der ersten Saisonniederlage. Yoshida gelang es zeitweise exzellent, Winter auf der Rückhand zu beschäftigen und somit deren brachiale Vorhand zu vermeiden. 5:3 für Yoshida im fünften Satz, dann hielt sie noch ein 7:7. Doch dann setzte sich die große Klasse der Oberbayerin durch.
Das SWR-Fernsehen war in der Halle und brachte einen 2-Minuten-Beitrag über die Bundesliga-Partie in „SWR Aktuell“. Hauptsächlich mit den beiden Spielen von Mega-Talent Annett Kaufmann. Wobei die 14-Jährige an diesem Tag nicht die gewohnten Akzente setzen konnte. In ihrer ersten Partie musste sie das starke Konterspiel von Mateja Jeger anerkennen. Nach der Pause spielte Annett Kaufmann einen starken zweiten Satz mit zwei extrem diagonalen Rückhandschlägen zum Ende. Dann setzte sich jedoch Sabine Winters Stärke durch, vermeintlich sichere Returns gnadenlos zu verwandeln. Rosalia Behringer verlor 9:11, 10:12, 10:12 gegen Orsolya Feher und 9:11 im fünften Satz gegen Alina Nikitchanka. Alexandra Kaufmann wartet weiter auf ihren ersten Saisonsieg.
Die Ergebnisse gegen  Schwabhausen (SVB zuerst genannt): Annett Kaufmann – Jeger 0:3, Yoshida – Winter 2:3, Behringer – Feher 0:3, Alexandra Kaufmann – Nikitchanka 1:3, Annett Kaufmann – Winter 1:3, Yoshida – Jeger 3:2, Behringer – Nikitchanka 2:3, Alexandra Kaufmann – Feher 0:3.
Am Sonntag dann wieder eine 1:7-Niederlage, diesmal gegen den Tabellen-Dritten TSV Langstadt in Bestbesetzung. Annett Kaufmann hatte gegen Afrika-Meisterin Dina Meshref Probleme mit der Rückhand, war sichtlich mit sich unzufrieden und verlor. Genauso wie Mitsuki Yoshida gegen Langstadts Petrissa Solja. Außer in Satz zwei war da nichts drin für die Böblingerin gegen eine genial platzierende Gegnerin. Dann Rosalia Behringer gegen Franziska Schreiner, gecoacht von ihrer Mutter, Bundesliga-Legende Yunli Schreiner. Behringer spielte eine sichere Abwehr, bis auf den fünften Satz. Alexandra Kaufmann hatte gegen Tanja Krämer lange eine gute Trefferquote. „Alex hat mich überzeugt mit dem gewonnenen ersten Satz und dem 10:10 im zweiten“, lobte SVB-Coach Volker Ziegler. Tanja Krämer ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und setzte sich 3:1 durch. 0:4 schon der Spielstand.
Nach der Pause kam Annett Kaufmanns Rückhand besser als zuvor. Das war aber nicht genug, denn auf der anderen Seite des Tisches stand mit Petrissa Solja die Nummer 19 der Weltrangliste. Mitsuki Yoshida war eigentlich gegen Dina Meshref gut dabei. Die Böblingerin führte 2:0 nach Sätzen und hatte im vierten Satz sogar einen Matchball. Doch am Ende war „Yoshi“ zu hektisch und verpasste den Böblinger Ehrenpunkt. Den holte dann Rosalia Behringer ganz überraschend gegen Tanja Krämer, obwohl die Ex-Busenbacherin eigentlich gern gegen Abwehr spielt. Doch die Böblingerin spielte sehr variabel, setzte immer wieder Nadelstiche im Angriff und ließ deshalb Tanja Krämer nicht in ihren Rhythmus kommen. Alexandra Kaufmann konnte anschließend das 1:7 nicht vermeiden. Volker Zieglers Saisonbilanz: „Wir haben uns in dieser schwierigen Corona-Saison durchgekämpft und ohne die seit Mitte Dezember fehlende Hongi das Beste daraus gemacht. Alle vier haben die Herausforderung angenommen und alles probiert.“
Die Ergebnisse gegen Langstadt (SVB zuerst genannt): Annett Kaufmann – Meshref 0:3, Yoshida – Solja 0:3, Behringer – Schreiner 2:3, Alexandra Kaufmann – Krämer 1:3, Annett Kaufmann – Solja 0:3, Yoshida – Meshref 2:3, Behringer – Krämer 3:1, Alexandra Kaufmann – Schreiner 0:3.