Schwere Aufgaben in Jena und Berlin

Am Samstag kommt es zur Nagelprobe. Wenn die Tischtennis-Spielerinnen der SV Böblingen um 18 Uhr bei Schlusslicht SV Schott Jena gastieren, muss zumindest ein Unentschieden her. Emotional kein leichtes Unterfangen, angesichts der Trauer um Frank Tartsch. Bei einer Niederlage fällt die SVB auf Platz acht zurück, den einzigen Bundesliga-Abstiegsplatz. Am Sonntag um 13 Uhr tritt die SV Böblingen dann beim TTC Berlin Eastside an.

Jena gelangen in bisher neun Erstliga-Partien zwei Siege und ein Unentschieden. Misuzu Takeya ist mit einer 9:5-Saisonbilanz eindeutig die Beste des Aufsteigers. Valerija Mühlbach kam bisher auf 5:5, die anderen bilanzierten deutlich negativ. Serienmeister Berlin Eastside ist momentan nur Bundesliga-Dritter, wird aber erfahrungsgemäß in der Rückrunde zulegen, auch weil Shan Xiaona von ihrem Vorrunden-Abstecher nach Fernost zurück ist.
Die SV Böblingen hat in der Vorrunde gegen beide Gegner vom Wochenende gut abgeschnitten. Gegen Jena gewann sie mit 6:2, gegen Berlin erkämpfte sie ein 5:5. Allerdings kam Berlin damals ohne ihre Stars Nina Mittelham, Shan und Britt Eerland nach Böblingen. Jena verzichtete im Vorrundenspiel im Oktober auf ihre beste Japanerin Takeya und brachte stattdessen Landsfrau Yuka Minagawa.
Böblingens Qianhong Gotsch bezwang bei der 3:6-Niederlage gegen Weinheim zuletzt Wan Yuan. Annett Kaufmann kam bei der WM in Busan in Südkorea zweimal für das deutsche Team zum Einsatz und gewann zweimal. Airi Avameri wird am Wochenende auch dabei sein, ebenso wie Katrin Quarg.
SVB-Coach Ingo Gotsch tut sich aus naheliegenden Gründen schwer mit einer Prognose für das Wochenende: „Es handelt sich um Spiel eins und zwei nach dem Tod unseres langjährigen Bundesliga-Managers und Freundes Frank Tartsch, nur drei Tage nach seiner Trauerfeier. Somit stehen alle noch unter diesem Eindruck, und alles Sportliche rückt in den Hintergrund. Wir werden zu den Spielen antreten, weil wir denken, dass Frank es so gewollt hätte. Wir werden unser Team aufbieten, so gut es geht nach vorne schauen, aber dennoch im ehrenvollen Gedenken an Frank die Spiele bestreiten.“
Gleich sieben Partien stehen am Wochenende auf dem Programm, ein Novum: Langstadt-Bingen, Kolbermoor-Dachau, Jena-Böblingen (alle Samstag), Berlin-Böblingen, Bingen-Dachau, Kolbermoor-Weinheim, Jena-Langstadt (alle Sonntag).