Unentschieden gegen Weil

5:5 trennten sich die SV Böblingen und der ESV Weil am Rhein in der Tischtennis-Bundesliga der Frauen, es war der erste Saisonzähler für die SVB. War es nun ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? SVB-Coach und Ex-Zweitligaspieler Sönke Geil: „Vom Spielverlauf her hatten wir Chancen auf einen Sieg. Insofern ist das Unentschieden eigentlich zu wenig, aber die Hoffnung lebt.“ Manager Frank Tartsch ergänzte: „Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“.

Letzten Donnerstag war Großputz, deshalb präsentierte sich das unfertige Böblinger Tischtenniszentrum diesmal in akzeptablem Zustand. Frank Tartsch war zur Begrüßung zuversichtlich: „Wir wollen heute beginnen, Anschluss an das Bundesliga-Mittelfeld herzustellen.“ In den Doppeln klappte das noch nicht. Zwar waren beide umkämpft, gingen aber an die Gäste. Ein denkbar schlechter Auftakt also. Doch Böblingens Spitzenpaarkreuz glich postwendend zum 2:2 aus. Mit Ausnahme des zweiten Satzes stand Qianhong Gotsch gegen Ievgenia Sozoniuk felsenfest in der Abwehr und war variabel im Angriff. Es war „Hongis“ 700. Erstliga-Einzel in Diensten der SV Böblingen. Ihre sagenhafte Bilanz dabei: 577:123. Annett Kaufmann war gegen Izabela Lupulesku glänzend aufgelegt, spritzig in ihren Aktionen und immer einen Tick schneller als ihre Gegnerin. Weils Serbin war ohne Chance.
Dann stellt sich Böblingens Neuzugang Lin Chia-Hsuan gegen Vivien Scholz dem heimischem Publikum vor. Der kleine Wirbelwind aus Taiwan war sehr präsent, aufschlagsstark, voller Dynamik. Dazu ist die Linkshänderin mit einer brachialen Vorhand ausgestattet. Jedenfalls 11:3, 11:7, 11:5 für Lin. Leonie Hartbrich, zweiter Neuzugang in der Winterpause, hatte es mit der starken Weilerin Hana Arapovic zu tun. Nur beim 10:12 im zweiten Satz war Hartbrich „bei der Musik“. 3:3 der Zwischenstand. Dann brachte Qianhong Gotsch die Sportvereinigung in Führung mit einer souveränen Partie gegen Izabela Lupulesku und nutzte dabei fast jede Chance mit der Vorhand. Lupulesku suchte den schnellen Punkt, was ihr aber ganz selten gelang. Annett Kaufmann war gegen Ievgenia Sozoniuk entschlossen, hatte jedoch im zweiten und dritten Satz einige Durchhänger. Im vierten Satz sahen die 50 Zuschauer wieder eine kämpferische Annett. Die Böblinger wehrte zuerst zwei Matchbälle ab und gewann dann den ellenlangen Satz mit 17:15. Dann allerdings der Rückschlag im fünften Satz mit 2:11.
Hochklassiges Tischtennis mit drei ganz knappen Sätzen boten anschließend Lin Chia-Hsuan und Hana Arapovic. Am Ende gewann Böblingens neue Hoffnung, die 24-Jährige Taiwanesin Lin mit 11:9, 12:10, 11:9. Der neue Spielstand war 5:4 für die SVB. Der ganze Druck lastete jetzt auf Böblingens zweiten Neuzugang Leonie Hartbrich. Sie sollte den lang ersehnten ersten Böblinger Sieg nach 14 Monaten unter Dach und Fach bringen. Die 22-Jährige begann stark und brachte ihre famose Rückhand ins Spiel, musste dann aber Vivien Scholz an sich vorbeiziehen lassen. 5:5 der Endstand, da nützte es auch nichts, dass Böblingen nach Sätzen mit 21:16 vorne lag.
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Gotsch/Lin – Trifonova/Sozoniuk 1:3, Annett Kaufmann/Hartbrich – Lupulesku/Scholz 2:3, Gotsch – Sozoniuk 3:1, Annett Kaufmann – Lupulesku 3:0, Lin – Scholz 3:0, Hartbrich – Arapovic 0:3, Gotsch – Lupuleku 3:0, Annett Kaufmann – Sozoniuk 2:3, Lin – Arapovic 3:0, Hartbrich – Scholz 1:3.