Überraschung gegen Jena

Das war ein überaus gelungener Heimauftakt für die Frauen der SV Böblingen in der Tischtennis-Bundesliga. Auch ohne eine ihrer Taiwanesinnen und ohne Alexandra Kaufmann gewann die SVB mit 6:2 gegen Aufsteiger SV Schott Jena, vor zwei Wochen noch Sieger gegen Vizemeister Weinheim.

Nur 50 Zuschauer sahen die Partie, dafür war der SWR mit einem Fernsehteam da, das für die Sendung „Aktuell“ drehte.
Gotsch/Quarg verloren programmgemäß ihr Doppel, dafür spielten Yoshida/Kaufmann stark auf. Nur der erste Satz gegen Mühlbach/Itagaki war umkämpft. Im ersten Einzel traf Qianhong Gotsch auf eine bärenstarke Ece Harac, die ihre Angriffsbälle klug auf dem Tisch verteilte. Trotzdem gewann am Ende die Böblingerin, weil sie die meisten zurückbrachte und selber gekonnt Nadelstiche in der Offensive setzte. Annett Kaufmann hatte einen tollen Auftritt gegen Jenas Nummer eins Yuka Minagawa. Böblingens Europameisterin drückte mächtig aufs Tempo und spielte zum Teil unglaubliche Bälle. Da war sie, die erhoffte Böblinger 3:1-Führung gegen das Werks-Quartett aus Jena zur Pause.
Danach entschied Mitsuki Yoshida mit ihrer starken Vorhand gegen Koharu Itagaki den wegweisenden dritten Satz mit 11:9 für sich. Zwar verlor sie den vierten, doch im fünften Satz setzte sich Böblingens Japanerin deutlich mit 11:5 gegen Jenas 13-Jähriges Küken durch. Zeitgleich hatte Katrin Quarg, Ersatzfrau aus dem Böblinger Landesklassen-Team, viel Spaß aber nur begrenzt Erfolgserlebnisse gegen Valerija Mühlbach. 4:2 der Zwischenstand, also das Optimum aus SVB-Sicht mit ihren nur drei Stammspielerinnen.
Dann legte das heimische Spitzenpaarkreuz sogar noch nach. „Hongi“ brauchte einen Satz lang gegen Yuka Minagawa. Danach stand ihre Abwehr wieder felsenfest und ihre Attacken trafen ins Ziel. 3:1 nach Sätzen für die Böblinger Ikone. Annett Kaufmann machte es spannend gegen Ece Harac. 12:10, 13:11 für die Böblingerin, den dritten Satz verlor sie. Doch im vierten wirbelte sie in Bestform, traf ihre Bälle hart und präzise und triumphierte mit 11:6. Die Wiedergutmachung für den verpatzten Saisonauftakt in Dachau war geglückt, 6:2 für die Sportvereinigung.
„Das ist für mich ein völlig überraschender Erfolg. Man bedenke, wir gingen wegen der Ersatzgestellung quasi mit 0:3 in die Partie. Die Stammspielerinnen hatten deshalb viel Druck. Das ist dann schon optimal gelaufen. Auch die Doppel haben wir gut getroffen. Ein großes Lob an alle vier Spielerinnen“, freute sich SVB-Coach Sönke Geil.
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Gotsch/Quarg – Minagawa/Harac 0:3, Yoshida/Kaufmann – Mühlbach/Itagaki 3:0, Gotsch – Harac 3:1, Kaufmann – Minagawa 3:0, Yoshida – Itagaki 3:2, Quarg – Mühlbach 0:3, Gotsch – Minagawa 3:1, Kaufmann – Harac 3:1.